Schweizer Revolution – ein Preenactment
Wenn sich die Parlamente in Theater verwandeln, müssen die Theater zu Parlamenten werden.
Revolution!
Ein Aufstand der Demokratie hat über Nacht die alten Eliten weggefegt. Die Utopie greifbar vor uns, beginnt heute die Praxis. Doch was tun? Jetzt, wo alles möglich erscheint?
SHIFT SCHWEIZ, der Schweizer Ableger der internationalen Bewegung zur Rettung der Demokratie, ruft heute Abend landesweit zu Versammlungen auf. Sei dabei, wenn über eine alternative Schweiz entschieden wird.
7. November 2017,
Volkshaus Zürich,
19:00 Uhr
Manifest von Shift
Unsere Zukunft ist demokratisch – oder sie ist nicht
Die Zukunft der Menschheit ist ungewiss. Das war sie schon immer. Aber noch nie waren die Menschen so eng miteinander verbunden und so sehr voneinander abhängig wie heute. Noch nie waren Distanzen so klein und Ereignisse so eng beieinander. Und noch nie war die Menschheit als ganzes in so grosser Gefahr, ihre Freiheit und ihre Würde zu verlieren. Wir bewegen uns im Schlafwagen auf direktem Wege in die Konzerndiktatur. Im globalen Kapitalismus ist eine solche Knechtschaft keine Diktatur unter vielen – sie ist absolut und allumfassend.
Gibt es heute keinen Aufstand der Demokratie, wird sie morgen Geschichte sein. Kapital, und damit Macht, konzentrieren sich mehr und mehr in den Händen einiger weniger. Je mehr Kapital in den Händen einer Wirtschaftselite konzentriert ist, desto weniger liegt die Macht bei den Menschen. Schon heute sind unsere Demokratien schwach und vermögen den Angriffen eines entfesselten Kapitalismus kaum etwas entgegen zu setzen. Nach Jahren des Raubbaus an der Natur steht uns eine Klimakatastrophe von nie da gewesenem Ausmass bevor. Und neue soziale und technologische Entwicklungen stellen uns alle vor enorme Herausforderungen. Die aktuelle Ordnung hat sich als unfähig erwiesen, diese Probleme zu lösen und die Gefahr abzuwenden. Im Gegenteil: Entfesseltes Kapital jagt um den Erdball, durchdringt die letzten Orte des Widerstands und eignet sich immer mehr Macht an. Entweder wir schaffen ein neues, umfassendes demokratisches Verständnis, dass die Sphäre der Wirtschaft mit einschliesst und ebenso weltumspannend ist wie diese, oder die Demokratie wird das 21. Jahrhundert nicht überleben.
Es liegt in unseren Händen, die Weichen neu zu stellen. Die Weichen weisen in eine Zukunft, in der wir unser Schicksal gemeinsam selber in die Hand nehmen. In eine Zukunft, in der Selbstbestimmung, Würde und Menschenrechte universell gelten. In eine Zeit, in der nicht entscheidend ist, wie und wo du geboren bist, sondern was du sein willst. Wollen wir das erreichen, müssen wir der Macht der wenigen die Macht aller entgegenhalten. Kurz: die radikale Demokratie. In der Demokratie zählt der Wille und die Stimme jedes Mitglieds der Gesellschaft gleich viel. Und Eigentum, Macht und Freiheit sind kollektiv kontrolliert.
Kapitalismus führt zur Verteilung der Macht auf das Kapital. Demokratie führt zur Verteilung der Macht auf die Menschen.
Die logische Schlussfolgerung eines Demokraten, einer Demokratin: Schaffen wir demokratische Spielregeln jenseits des Kapitalismus, in denen sich die Macht nicht in den Händen weniger konzentriert, sondern gleichmässig auf die Menschen verteilt. Das Kapital gilt es zu verteilen.
Vereint in unserer Vielfalt.
Wir kommen aus allen Teilen des Kontinents und sind vereint durch unterschiedliche Kulturen, Sprachen, Akzente, parteipolitische Ausrichtung, Hautfarbe, Geschlecht, Glaubensüberzeugungen und unterschiedliche Vorstellungen, wie eine Gesellschaft aussehen sollte. Wir sind vereint in der Überzeugung, dass es einen anderen Weg gibt als diesen, der in die Konzerndiktatur führt. Wir wissen, dass uns die vierte industrielle Revolution die einmalige Chance bietet, unsere Ziele zu erreichen. Und wir glauben, dass wir heute einen demokratischen Aufbruch brauchen um zu garantieren, dass wir frei über unsere Vorstellungen einer guten Zukunft entscheiden können. Unsere Zukunft ist demokratisch – oder sie ist nicht.